Agile Softwareentwicklung
15. September 2022

Inhaltsverzeichnis

von Giovanna Franken

Modelle und Methoden im Management sind elementare Werkzeuge zur Unternehmensanalyse und Strategieentwicklung, denn eine persönliche Strategie bedeutet, ein Alleinstellungsmerkmal zu besitzen und hebt Sie im besten Fall von Ihrer Konkurrenz ab. Daher sollte das Wissen darüber gleichermaßen fundamental sein.

Bei der Entwicklung einer neuen und individuellen Unternehmenssoftware geht es um nichts anderes als um die Neugestaltung oder Kreierung eines strategischen Projektes, weshalb auch die Softwareentwicklung Modellen folgt, die ursprünglich aus dem Projektmanagement stammen.

Wir möchten zwei bekannte Modelle der Individualsoftwareentwicklung genauer unter die Lupe nehmen und erklären, warum der Klassiker inzwischen zum alten Eisen gehört.

Klassische vs. Agile Softwareentwicklung

Ihr Unternehmen strebt technologischen Fortschritt an und hat sich bereits für die Entwicklung einer Individualsoftware (ISW) entschieden.

Um Ihnen nun die Wahl unter zahlreichen Projektmanagement-Modellen etwas zu erleichtern, beschränken wir uns in diesem Beitrag auf zwei Möglichkeiten, die der beauftragte Dienstleiter hat, um Ihr Erfolgsprojekt zu planen und umzusetzen. Wir stellen die klassische und die agile Methode vor und zeigen, worauf Sie achten sollten.

Klassiker oder Oldtimer?

Die lineare und sequenzielle Vorgehensweise der klassischen Softwareentwicklung (SWE) folgt der Wasserfall-Methode, die aus mehreren aufeinanderfolgenden Phasen besteht. Zum ersten Mal wurde sie 1970 beschrieben und stammt aus dem Bau- und Produktionsprozess, bei dem es essenziell ist, das Endprodukt genau zu definieren und die Kalkulierbarkeit zu gewährleisten.

Bei der Wasserfall-Methode folgt ein Prozessschritt dem anderem. Ein Neuer beginnt dabei erst, wenn der Vorausgegangene abgeschlossen ist. Es gibt keine Überschneidungen, denn Sie als Auftraggeber überprüfen erst jeden Step und müssen diesen absegnen bevor die nächste Phase beginnt.

Das Projekt der Wasserfall-Methode ist durch den Rahmen eines Werksvertrages festgelegt. Alle Ihre Bedürfnisse und Anforderungen an den Dienstleister werden vorab in einem Anforderungskatalog definiert, weshalb das Endprodukt von Anfang an klar ist. Änderung während der Laufzeit können nur über „Change Requests“ einfließen.

Step by step

Projektbeispeil:

Wir gehen hier einmal von der Entwicklung Ihrer neuen App aus, um Ihnen die Vorgehensweise und die einzelnen Phasen näher zu bringen.

1. Festlegung der Anforderungen (Anforderungskatalog)

2. Konzeption

3. Design

4. Entwicklung eines Prototyps (Proof of Concept)

5. Technische Umsetzung (Schreiben des Codes, ggf. inkl. Schnittstellen)

6. Testen und Implementieren

7. Dokumentation

8. Auslieferung

9. Wartung, Support und Releasing

Selbstverständlich hat dieses Phasenmodell in seiner Geschichte einige Veränderungen durchlaufen und es sind inzwischen etliche Variationen zu verzeichnen. Dennoch folgt die klassische Wasserfall-Methode immer demselben Muster starrer, aufeinanderfolgenden Sequenzen.

Good old times - Vorteile der klassischen Softwareentwicklung

Gerade im Rahmen einfacherer und kürzerer Entwicklungsprozesse ist die klassische Vorgehensweise effektiv und vor allem haben Sie dabei stets das Ergebnis vor Augen. Hier kann richtige Vorfreude entstehen. Zudem bietet sie:

  • Hohe Kalkulierbarkeit aufgrund des klar definierten Leistungsspektrums
  • Sie als Auftraggeber sind nur in der Phase der Konzeption durch Aufwand beteiligt
  • Eher homogene Stakeholder
  • Fokus auf optimales Endprodukt
  • Kurze Laufzeit

Doch häufig geht es bei Ihrem Projekt um eine komplexere Herausforderung, die eine längere Arbeitsphase mit sich bringt. Dabei ist es nicht selten, dass Sie als Auftraggeber Anforderungsänderungen haben, die unbedingt noch berücksichtigt werden sollen. Auch können während der Laufzeit Fehler auftauchen, die dann aber erst in der Phase des Testens entdeckt würden.

Ist das dann nicht eigentlich alles zu spät und ziemlich umständlich?

Agilität schafft Mehrwert

Fokus der agilen Softwareentwicklung liegt darauf, Rahmenbedingungen zu schaffen, die viel Platz für Interaktion, benutzerdefinierte Anpassungen und stetige Aktualisierung bieten.

Das erste System, das sich schrittweise der Lösung angenähert hat und dabei einen iterativen und inkrementellen Ansatz verfolgt, war Scrum (1986). Heute ist die agile Variante praktisch zum neuen Standard geworden, denn sie bietet einige Vorteile gegenüber dem Oldtimer.

Alles im flow? Vorgehensweise der Agilen Softwareentwicklung

Agilität bedeutet, fließende Übergänge und Raum für Kurskorrekturen zu schaffen.

Der Ablauf der agilen SWE läuft in sich wiederholenden Zyklen, den s.g. „Sprints“. Dies sind festgelegte Zeiteinheiten von 2 - 4 Wochen, in denen jede Entwicklungsphase dieselben Bausteine enthält.

1. Entwicklungsphase (Konzeption, Umsetzung, Testen, Dokumentation, Evaluation, Anpassung)

2. Entwicklungsphase (Konzeption, Umsetzung, Testen, Dokumentation, Evaluation, Anpassung)

3. Entwicklungsphase (Konzeption, Umsetzung, Testen, Dokumentation, Evaluation, Anpassung)

4. Usw. …

Vor Beginn des ersten Zyklus werden alle Anforderungen auf ein Minimum reduziert und ein Dienstvertrag mit einem Zeitrahmen und maximalem Arbeitsaufwand festgelegt. Hervorsticht sofort, dass hier der Fokus auf dem Teilprodukt liegt. Der ständige Dialog zwischen Ihnen und dem Dienstleistungsunternehmen ermöglicht flexible Anpassungen an sich ändernde Rahmenbedingungen.

Doch es gibt noch mehr!

Survival of the fittest – Flexibilität, Kommunikation, Involviertheit

Fassen wir einmal die Vorteile agiler Softwareentwicklung für Sie zusammen:

  • Ein Dienstvertrag liegt zugrunde – ideal für den Auftraggeber, denn es ist ein festgelegter Zeitrahmen mit maximalem zu erwartendem Arbeitsaufwand des Dienstleisters
  • Der Auftraggeber ist in den Prozess involviert (spätere Integration der Software wird erleichtert)
  • Entwicklung priorisierter Features wird kompakter
  • Agile SWE kann auch sehr komplexe Geschäftsprozesse meistern
  • Erstes Zwischenergebnis wird schnell geliefert
  • Frühzeitige Erkennung von Fehlern „Fast to fail“- Prinzip
  • Jeder Entwicklungszyklus bringt einen Lerneffekt (Veraltete, überflüssige Vorgaben werden gelöscht und Konzeptions- und Abstimmungsphasen werden zunehmend kürzer)
  • Hohe Benutzerzufriedenheit durch Usability-Tests, HURRAAYY!

Doch beide Softwareentwicklungsmethoden haben Aspekte, die Sie in jedem Fall berücksichtigen sollten.

Der Vergleich

Agile Prozesse Wasserfall-Methode
Mehrere Stakeholder mit unterschiedlichen Vorstellungen, dadurch Kommunikation sehr wichtig Homogener Stakeholder
Dienstvertrag Werksvertrag
Kein Anforderungskatalog Anforderungskatalog
Fokus auf Teilprodukt, Dienstleister schuldet kein definiertes Werk, sondern Volumen des Entwicklungsprozesses Fokus auf Endprodukt, keine Zwischenergebnisse
Mehr Zuarbeit durch Auftraggeber Arbeitsaufwand nur in Konzeptionsphase und Überprüfung
Längere Laufzeit Kürzere Laufzeit
Für komplexere Prozesse geeignet Stößt bei komplexeren Prozessen an ihre Grenzen

Fazit

Welches Vorgehensmodell für Sie das richtige ist, muss letztlich immer individuell beantwortet werden. Dennoch verfolgen wir das Prinzip der Agilen Softwareentwicklung, denn wir sind der Meinung, dass wir Ihre Zufriedenheit nur erreichen, wenn wir die Route immer wieder neu anpassen können. So verhalten wir uns zeitgemäß, nämlich dynamisch und effizient, um ein Produkt oder eine Funktion zu bauen, die optimal auf die Kundenbedürfnisse ausgerichtet.

Wir bei Jobasoft sind übrigens genauso agil wie Ihre neue Software und beraten Sie gerne.

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Jonas Montag
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Bastian Broekmans
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